Friday Jan 20, 2023
Das erste Jahr der Pandemie. Oh je. — Recorded by Charlotte Yates
The final year at school is always stressful and challenging. This student had to deal with the pandemic as well.
- Audio recorded by Charlotte Yates
- Text written by Roslyn Green
- German Island Site
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Text: Natürlich wusste ich, dass mein letztes Schuljahr schwierig sein würde. Schließlich sagen alle, dass es ein Albtraum ist.
Zu Beginn des Jahres habe ich eine Menge Ratschläge von anderen bekommen. Zum Beispiel:
„Lerne nicht zu lange, das ist kontraproduktiv!“ (meine Mutter)
„Ein Nebenjob hilft, er ist eine gute Ablenkung.“ (mein Chef)
„Dieses Jahr darfst du keinen Spaß haben.“ (mein Vater)
Ich war jedenfalls auf das Schlimmste gefasst: Tests, Aufsätze, Stress, Zeitdruck, Prüfungen. Das volle Programm.
Und dann kam die Pandemie.
Ich hatte vorher gedacht: Wenigstens werde ich meine Schulfreunde jeden Tag treffen und mit ihnen lernen. Aber dann musste ich monatelang zu Hause bleiben und sie nur über Zoom sehen. Oder sie gar nicht sehen, denn sie wollten ihre Gesichter auf dem Bildschirm nicht zeigen.
Wer hätte geglaubt, dass ich sogar meine Lehrer vermissen würde?
Mein Zimmer war einmal mein Zufluchtsort. Ich habe dort alles so bequem und gemütlich eingerichtet. Mein Doppelbett steht vor dem Fenster, von dem aus ich eine schöne Aussicht auf den Park habe. Mein Schreibtisch ist groß genug für meine Zeichnungen und alle meine schweren Chemie- und Physiklehrbücher. In meinem Kleiderschrank bewahre ich nicht nur meine Kleider, sondern auch meinen Schmuck und meine Lieblingsbücher auf. Nach so einem Zimmer sehnen sich die meisten Teenager.
Aber während der Pandemie wurde mein Zimmer fast zu einem Gefängnis. Mein Laptop, den ich normalerweise liebe, quälte mich täglich. Ständig gab es Nachrichten, E-Mails, Aufgaben, die ich sofort erledigen musste, Warnungen und Ermahnungen. Am liebsten hätte ich das Internet ausgeschaltet. Vor der Pandemie wäre mir dieser Gedanke nie in den Sinn gekommen.
Außerdem gab es so viele Einschränkungen, dass ich das Gefühl hatte, ich würde nie wieder Spaß haben, Freunde besuchen oder ein halbwegs normales Leben führen. Zumindest würde sich mein Vater freuen.
Zum Beispiel, als die Regierung in Melbourne zum zweiten Mal einen Lockdown verhängte, durften wir nur einmal am Tag spazieren gehen. Kein Witz. Das war fast die einzige Gelegenheit aus meinem Zimmer zu entkommen, außer zu den Mahlzeiten.
Und jeden Tag gab es Unterricht über Zoom. Diese Stunden waren gleichzeitig angespannt und langweilig, denn niemand wollte etwas sagen. Die Lehrer waren verzweifelt. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschten sie sich gesprächigere Schüler, aber wir waren alle bedrückt und traurig und hatten nichts zu sagen.
Worüber sollte man auch reden, wenn man den ganzen Tag nur in seinem Zimmer sitzt und (nur einmal) spazieren geht? Wir wussten alle schon, dass es am Ende des Jahres weder Tänze noch Feiern geben würde, nichts, worauf wir uns freuen könnten. Es war furchtbar.
Mein Chef hatte tatsächlich recht. Mein Job in der Apotheke war im Vergleich dazu recht unterhaltsam. Viele Kunden kamen zu uns, da die Apotheke noch geöffnet war, während die anderen Geschäfte geschlossen waren. Ich habe vielen älteren Kunden gezeigt, wie sie ihre Handys bedienen können. Sie mussten jedes Mal die QR-Codes scannen, wenn sie hereinkamen, was für alte Menschen ziemlich kompliziert ist.
Am Ende habe ich bei den Prüfungen unerwartet gut abgeschnitten. Aber es kommt mir komisch vor, dass ich nicht mehr ganz so gesellig bin wie früher. Nach diesem Jahr fühle ich mich irgendwie anders. Ich bin ein wenig introvertierter geworden. Ist das normal?
Zumindest darf ich jetzt mein Haus verlassen und so oft spazieren gehen, wie ich will!
Wie war die Pandemie für dich?
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